So viel sei vorab gesagt: die Zahl 3 sollte an diesem sonnigen Samstagnachmittag auf dem Büsinger Kirchberg eine entscheidende Rolle für die zweite Garde der Büsi-Boys spielen, aber eins nach dem anderen.
Nach einem guten Start in die Rückrunde verloren die Jungs aus der Enklave die vergangenen zwei Spiele gegen Lohn und Neuhausen sehr unglücklich und lagen vor dem Spiel auf dem drittletzten Tabellenplatz. Das dritte Spiel nach dem verdienten 1:0 Auswärtserfolg beim FC Flurlingen stand somit unter dem Zeichen der Wiedergutmachung. Bereits in der Kabine war die Marschroute an diesem Maiwochenende gegen den FC Oberwinterthur 3 ersichtlich: mit dem bewährten 4-4-2 und den beiden Rückkehrern Loris Ebert und Markus Bührer zurück zu alter Stärke. Dabei sollten vor allem offensiv mehr Impulse gesetzt. Das Ziel: 3 Tore und 3 Punkte für Büsingen.
Dieser ambitionierte Vorsatz erhielt aber bereits in der 3. Minute einen herben Dämpfer als Abwehrchef Alimoglu sich bei einem Abspiel zu viel Zeit liess, Saliji sich den Ball schnappte und vor Torhüter Bührer eiskalt ins lange Eck verwandelte. In der Folgezeit konnten die Büsi-Boys jedoch ihre anfängliche Nervosität ablegen und kamen zunehmend besser ins Spiel. Nach einigen schönen Kombinationen und der Ausgleichschance durch Weiss folgte der nächste Schock. Roberto Martinelli, die einzig verbleibende nominale Sturmspitze in einem von Verletzungen gebeutelten FCB-Kader, musste nach einem unglücklichen Pressschlag das Feld verlassen und wurde von dem quirligen Populin ersetzt. Kurz vor Pause war es dann Landis, welcher den startenden Aussenverteidiger Haller auf der rechten Aussenbahn mit einem wunderbar getimten Pass in die Schnittstelle der Verteidigung allein auf die Reise schickte. Haller seinerseits zog wuchtig von der Strafraumgrenze ab und erzielte den verdienten Ausgleich mit einem platzierten Schuss ins kurze Eck.
Das 1:1 war gleichzeitig der Start für eine Druckperiode der Jungs aus Büsingen. So war der FCB vor und nach der Pause das spielbestimmende Team, wobei die Gäste aus Oberwinterthur mit Konterangriffen stets gefährlich blieben. Eine Ecke von Schleinzer war der nächste Höhepunkt in einem sehr unterhaltsamen Spiel. Nachdem der Ball an Freund und Feind am ersten Pfosten vorbeiflog, kam der Ball zum freistehenden Alimoglu, der seinen Patzer aus dem ersten Durchgang durch einen platzierten Kopfball wettmachte und den Kirchbergern die Führung bescherte. Trotz Führung im Rücken und mehr Spielanteilen, welche in guten Torchancen für die stark aufspielenden Populin und Meister resultierten, verloren die Büsinger anschliessend die Ordnung und folglich ihren Rhythmus. So kam es wie es kommen musste. Wie so oft in der Premierensaison der neu formierten 2. Mannschaft war es ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung und eine defensive Unachtsamkeit, die den Gästen den Ausgleich durch Screnci bescherten. Doch es kam noch dicker für die moralisch sichtlich angeschlagenen Büsi-Boys. Zehn Minuten vor Schluss war es ein etwas glücklicher Distanzschuss ins rechte Kreuzeck, der Bührer trotz Flugeinlage keine Chance liess und die erneute Führung für die Zürcher bedeutete. Mit dem Rücken zur Wand stemmten sich die Büsinger in den Schlussminuten nochmals gegen die drohende Niederlage. Und eine finale Wendung sollte das Spiel für die zahlreichen Zuschauern noch bereithalten. Drei Minuten vor Schluss erhielten die Büsinger einen Freistoss am linken Strafraumeck zugesprochen. Alle Augen waren auf die grossen Spieler rund um den eingewechselten Liebezeit gerichtet, doch Ebert fasste sich ein Herz und zirkelte den Ball direkt aufs Tor. Das Spielgerät schlug zum viel umjubelten Ausgleich im rechten Knick ein. Kurz nach dieser Aktion war aber Schluss und der souveräne Unparteiische pfiff die Partie ab und besiegelte so die Punkteteilung an diesem Samstagnachmittag.
Nach zuletzt zwei Negativerlebnissen stellte dieser Last Minute Punktgewinn und die Erkenntnis, dass die Büsinger doch noch Tore schiessen können, zumindest einen moralischen Sieg der 2. Mannschaft dar. In den verbleibenden Spielen gegen die Tabellennachbarn gilt es nun diesen Aufwärtstrend weiter zu bestätigen und die Saison auf einem gefestigten Mittelfeldplatz zu beenden. Mit einer engagierten Teamleistung sollte diese Herausforderung allerdings mit Leichtigkeit zu bewältigen sein. In diesem Sinne: Hopp Büesinge!
Fürs Zwei,
Emre Alimoglu