FC Büsingen – NK Dynamo Schaffhausen 4:4 (1:2)
Es war ein schöner Frühsommerabend in Büsingen. Beide Teams hatten mit diversen Abwesenheiten zu kämpfen und so kam es zum Kuriosum, dass die beiden Torhüter zusammen über 100 Jahre auf dem Buckel hatten.
Mit den Gegebenheiten kam das Heimteam besser zurecht und konnte so nach 15 Minuten 0:1 in Führung gehen. Der Treffer beinhaltete alles, was das Fussballerherz begehrt. Ballgewinn in der Verteidigung, wunderbare Angriffsauslösung, Doppelpass zwischen Flügel und Stürmer und eine Hereingabe, die Lolo Güntert am zweiten Pfosten in die weite Ecke verwertete. Ein Tor für das Fussballlehrbuch!
Nach der Führung begannen sich Fehler beim FCB einzuschleichen, die dann leider auch bestraft wurden. In der 32. Minute glichen die Gäste nach einer Standardsituation aus. Wunderschön, wie der Freistoss von der Seite her ins Tor gezirkelt wurde. Zwei Tore, beide aus einem Museum für Fussballkunst, da kann es doch nur noch bergab gehen mit dem Gebotenen. Mitnichten! Das Spiel flachte keinesfalls ab und schon sechs Minuten später klingelte es wieder im Tor des Heimteams. Wieder eine Standardsituation war der Ursprung und dann stimmte auch die Zuordnung im Sechzehner nicht. Und so gingen die Büsi-Boys mit einem 1:2 Rückstand in die Pause.
Nach einer hitzigen Halbzeitbesprechung und diversen Wechseln ging es in die zweite Halbzeit. Die Jungs vom Rhein versuchten die Gäste zu kontrollieren und waren gewillt, das Zepter in die Hand zu nehmen. Doch auch die Herblinger waren nun stärker und so neutralisierte sich das Spiel über viele Strecken im Mittelfeld, bis in der 62. Minute Migu Hauser seine rechte Klebe auspackte. Nach einem Eckball für Büsingen und einem Durcheinander haute er das Dings von der Strafraumgrenze in die Maschen. Ausgleich, 2:2!
Doch der Match war sehr kräfteraubend und der FCB konnte seine Fehleranfälligkeit nicht abstellen. Es kam, was kommen musste und ein Fehler wurde in der 77. Minute eiskalt bestraft. 2:3 Führung für Dynamo. In der Folge warf das Heimteam alles nach vorne, um noch einen Punkt mitzunehmen. Doch die Rechnung ging nicht auf, im Gegenteil. Die Gäste aus Herblingen konterten und erzielten in der 86. Minute das 2:4. Doppelter Rückstand für den FC Büsingen und praktisch keine Zeit mehr, das Ding zu drehen.
Doch das Wort aufgeben ist irgendwie aus den Schulbüchern in Büsingen verschwunden. Und so begann das Zittern, das Anrennen, und das Hoffen, bis in der 90. Minute Luca «Iceman» Keller via Penalty zum 3:4 verkürzte. Nun war der Glaube erst recht wieder da. Und das Wunder vollendete Feta Murati in der 93. Spielminute nach einer Ecke. 4:4! Schlusspfiff!
Büsingen zeigte an diesem Abend noch einmal ganz deutlich seine Qualität und (leider) auch seine Schwächen. Aber so ist der Fussball und darum lieben wir ihn.
FC Embrach – FC Büsingen 2:1 (1:0)
Schon am Samstag ging es weiter. Diesmal gastierte der FCB neben dem Flughafen beim FC Embrach. Die Ausgangslage war glasklar. Auf der einen Seite das Heimteam, zweiter in der Tabelle, Aufstiegsaspirant und klarer Favorit. Auf der anderen Seite der Gast aus Büsingen, der mit dem Abstieg nichts zu tun hat, trotzdem einen hinteren Mittelfeldplatz belegt, klarer Underdog also.
Das Geschehen ist schnell erzählt. Das Heimteam machte von der ersten Minute an Druck und verlangte der Abwehr des FCB alles ab. Doch die Moral, der Kampfgeist und die kernige Ausdauer der Büsi-Boys musste auch der FC Embrach neidlos anerkennen. So dauerte es bis zur 23. Minute, ehe das Heimteam den verdienten Führungstreffer erzielen konnten. Doch Büsingen steckte nie auf, kämpfte um jeden Meter und erarbeitete sich etliche Halbchancen.
Nach der Pause ging es ausgeglichener zur Sache. Embrach verlor seinen Status als spielbestimmende Mannschaft, konnte aber trotzdem seine Führung auf 2:0 erhöhen. Mit viel Glück und viel Ablenkung landete ein Schuss der Marke Bogenlampe, im Tor des FCB. Etwas unverdient, aber schliesslich auch nicht gestohlen. Wer jetzt aber dachte, dass der Match gelaufen sei, der täuschte sich. Zum vierten Mal hintereinander zeigten die Mannen vom Rhein, dass sie punkto Willen, Ausdauer und Moral an der Spitze dieser Liga sind. Sie nahmen das Heft in die Hand und erarbeiten sich mehrere Chancen. Und voilà, in der 77. Minute zeigte Roger Wipf allen Anwesenden, wie ein Flügellauf geht und legte pfannenfertig für Lolo Güntert auf. Nur noch 1:2 und es ist fast noch eine Viertelstunde zu spielen. Es folgten weitere Chancen für Büsingen doch der Ausgleichstreffer wollte nicht mehr fallen. Schliesslich endete das Spiel mit einer knappen 1:2 Niederlage.
Zwei Bemerkungen fehlen aber noch. Zum einen ein Kompliment an die sehr gute Leistung des Schiedsrichters und zum anderen danke Stefan, dass du deine Knochen ein weiteres Mal für uns hingehalten hast!
Das nächste Spiel findet am Sonntag, 29.05.2022 statt. Anpfiff ist um 11:30 Uhr, zuhause auf dem Kirchberg. Dabei empfängt der FC Büsingen den Tabellenführer aus Beringen.
Fürs Eis
Tim Brühlmann